1. Ätiologie
Das Auftreten von Kotwasser beim Pferd ist in der Regel multifaktorieller Genese. Das Pferd setzt normal, geformte Kotballen ab, dabei läuft begleitend bräunliches Wasser mit aus dem After. Im Unterschied zu einem Durchfallgeschehen (= Diarrhö), bei dem breiig, dünnflüssige, ungeformte Kothäufen vorzufinden sind. Bei einer Kotwasserproblematik ist die Darmflora des Pferdes aus der gesunden Balance gebracht, denn bei einem gesunden Pferd wird das Wasser im Dickdarm absorbiert. Kann das Pferd freies Wasser nicht ausreichend binden, entsteht Kotwasser.
2. Ursachen
- Einseitige, unausgewogene Ernährung: Eiweiß-,Stärke-, oder Zuckerreicher Überschuss
- Ungenügende oder unbefriedigende Heuqualität: Bakterien oder Pilzkontamination, Giftpflanzen
- Schneller Futterwechsel: Anpassungsproblem der Darmflora
- Psychischer Stress
- Darmflora ist aus der Balance z.B. durch medikamentöse Behandlung
- Darmentzündung
- Parasiten
- Alle Zahnerkrankungen, die eine ungenügende Futterzerkleinerung oder Einspeicheln nach sich ziehen, können bereits den ersten Verdauungsprozess, der in der Maulhöhle beginnt, stören.
- Stoffwechselstörung: Säure- Basen- Haushalt ist aus dem Gleichgewicht => Übersäuerung
- Minderwertige Trinkwasserqualität
- Allergien
3. Diagnostik
Diagnostisch bedarf es einer umfassenden. ausführlichen Anamnese und Analyse der gesamten Fütterungs- und Haltungsbedingungen. Ergänzend wird ein großes Blutbild sowie eine Kotuntersuchung empfohlen. In Situationen wie zum Beispiel dem Anweiden kann Kotwasser durchaus eine Begleiterscheinung sein, die nicht unmittelbar einer Therapie bedarf, da sich der Pferdedarm erst an die Grasverdauung anpassen muss.
4. Therapie
- Diagnostik der ursächlichen Komponenten
- Elimination der Auslöser
- Qualitativ hochwertige Raufutterfütterung
- Ausreichende Wasseraufnahme
- Unterstützung der Wiederherstellung des physiologischen Darmflora
- Elektrolytversorgung überprüfen
- Unterstützung von Entgiftungsorganen
5. Zusammenfassung
Kotwasser ist in den meisten Fällen eine Kombination aus mehreren ursächlichen Faktoren. Deswegen kann eine Therapie auch nur dann erfolgreich werden, wenn alle Aspekte mit einbezogen werden. Unumgänglich und somit die Grundlage bildet die bedarfsgerechte Fütterung mit kompromisslos hochwertiger Raufutter Fütterung.
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