· 

#24 - Equines Asthma

Sehr viele Pferde leiden an Equinem Asthma und die Zahl der Erkrankten nimmt zu. Beim Equinen Asthma handelt es sich um eine nicht infektiöse entzündliche Erkrankung der unteren Atemwege. Vielen Pferdebesitzern sind die 'alten' Begriffe COB (chronic obstructive bronchitis), COPD (chronic obstructive pulmonary disease) und auch Dämpfigkeit bekannt.

Unter der neuen Bezeichnung Equines Asthma lassen sich folgende Erkrankungen der Atemwege untergliedern:

  1. IAD: inflammatory airways disease: mildes bis moderates Equines Asthma
  2. RAO: recurrent airways obstruction: hochgradiges Equines Asthma

IAD bzw. die 'mildere' Form kann grundsätzlich bei Pferden aller Altersklassen auftreten. Dabei spielen Umweltfaktoren, Atemwegsinfektionen und eventuell auch die Genetik eine beeinflussende Rolle. Hier kommt es zu einer milden Entzündung der Atemwege. meist mit Schleimansammlung und einer Hyper-Reaktivität der Luftwege. Nasenausfluss und Husten sind neben Leistungseinbußen zu bemerken.

 

RAO bzw. die hochgradige Form des Equinen Asthmas lässt in der Regel die schon älteren Pferde (> 8 Jahre) erkranken. Umweltfaktoren wie insbesondere Heustaubbelastung und Allergien irritieren die Luftwege so stark, dass es zu einer hochgradigen Entzündung mit Bronchospasmus und einer Luftwegsobstruktion kommt.  Eventuell kann auch bei dieser Form der Erkrankung eine Schleimansammlung auftreten. Neben Husten und großen Leistungsschwächen führt das hochgradige Equine Asthma zu Atembeschwerden, die zu Luftnot führen kann.

 

Nicht jedes Pferd, das an der milden Form erkrankt, muss zwangsläufig das hochgradige Equine Asthma bekommen. Es besteht  allerdings ein erhöhtes Risiko dafür.

 

 

Haltungs- und Fütterungsmanagement:

 

Einstreu für Pferde mit Atemwegserkrankungen soll nach Möglichkeit so gewählt werden, dass es eine geringe Staubexposition besitzt, keine Schimmelpilzbelastung vorliegt und die Bindungskapazität für Ammoniak hoch ist. Eine gute Boxenhygiene dient der Reduzierung von Ammoniakbelastung. Ein Aufschütteln von Heu und Stallarbeit - inklusive dem Zusammenkehren - sollte in Gegenwart der Pferde generell vermieden werden.

 

Wässern von Heu sollte immer mit frischem Wasser erfolgen. Dabei empfiehlt sich ein 10-minütiges Eintauchen, damit lungengängige Partikel reduziert werden. Ein Wässern mit mehrfach genutztem Wasser oder zu langes Einweichen bringt die Gefahr der Vermehrung von Mikroorganismen mit sich und sollte deswegen vermieden werden. Die Nutzung professioneller Heubedampfer ist die klare Empfehlung.

 

Darüber hinaus sollte im Stall keine deckenlastige Einstreu- oder Raufuttereinlagerung vorherrschen. Die Futtermittel sind bestenfalls getrennt vom Pferdetrakt einzulagern.

 

Für ein gesundes Stallklima ist zudem stets darauf zu achte, dass ausreichend Frischluftzufuhr sichergestellt und Zugluft vermieden wird. Die folgende Abbildung soll die wichtigsten Fakten auf einen Blick zusammenfassen.

 

 

Diagnostik:

 

Zur weiterführenden Diagnostik der Atemwegserkrankungen gehört die Endoskopie der oberen und unteren Atemwege. Hierbei erhält man Hinweise auf Entzündungsreaktionen und Sekretspuren in der Luftröhre. Das Sekret, welches Tracheo- Bonchial (TBS) oder mittels einer Spülprobe (BAL) direkt aus den tiefen Atemwegen entnommen wird, kann sowohl zytologisch als auch auf Keime (Bakterien, Viren, Pilze) untersucht werden. Dieses Untersuchungsverfahren liefert nicht nur eine präzisere Diagnostik, vorallem kann ein individueller Therapieplan für ihr Pferd erstellt werden.

 

Equipment:

 

Zur Durchführung von Endoskopien werden Endoskope verschiedenste Arten verwendet. Seit wenigen Wochen besitze ich ein modernes Videoendoskop mit dem ich die Atemwege bei Pferden untersuchen kann. Die integrierte LED-Lichtquelle und Kamera helfen mir dabei, sehr gute Aufnahmen der inneren Strukturen darzustellen. Des Weiteren können Biopsien und Trachealspülungen sowie Probenentnahmen optimal durchgeführt werden.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0