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#26 - Herpes - Impfpflicht für Turnierpferde ab 2023

Allgemeines

Das Equine Herpersvirus hat große epidemiologische Bedeutung: „Einmal Herpes, immer Herpes“.

 

Latente Herpesträger scheiden Viren asymtomatisch aus und folglich kommt es immer wieder zur Reaktivierung. Der EHV4 verursacht eine lokal begrenzte Infektion die Rhinopneumonitis. Der EHV1 hingegen löst eine Lymphozyten assoziierte Virämie aus, verbreitet sich im Körper und verursacht neurologische Symptome, neonatale Aborte und Myeloenzephalopathien.

Klinische Symptomatik

Es kommt regelmäßig zu einer selbst- limitierenden Erkrankung des oberen Respirationstraktes mit Nasenausfluss, Fieber, Mattigkeit, Appetitlosigkeit. Dies klingt entweder nach 2 Wochen ab oder wird virämisch. Eine biphasische Fieberkurve folgt mit hohem Fieber innerhalb von 11 Tagen nach Infektion. Am Ende der Fieberphase liegen die Pferde mit Myeloenzephalopathie fest. Die neurologischen Symptome treten 9-13 Tage nach der Virämie, nach dem 2. Fieberschub auf , da Infektion der kleinen Blutgefäße erst dann erfolgt.  

Nachweis

Ein nasopharygealer Tupfer sollte während der Fieberphase zur PCR Untersuchung entnommen werden, denn zu diesem Zeitpunkt ist die Virusausscheidung in den Nasengängen höher. Zeitgleich sollte eine EDTA- Blutprobe entnommen werden, zum Virus DNA Nachweis im peripheren Blut. 

EHV Management im Bestand

Hier kann lediglich eine Empfehlung ausgesprochen werden, da es keine rechtlichen Vorschriften gibt. Demnach ist bei einem EHV Ausbruch auf die folgenden Dinge zu achten:

  • Isolation der betroffenen Pferde
  • Fiebermessung der Pferde im gesamten Bestand (2 x pro Tag)
  • Erregernachweis durch den Tierarzt
  • Vermeidung von Pferde-/ Personenverkehr im Stall
  • Desinfektionswannen aufstellen und benutzen
  • Vermeidung von direktem Nase-Nase Kontakt 
  • Persönliche Hygiene beachten
  • Reihenfolge beim Misten beachten (von gesunden über verdächtige bis zu kranken Pferden)

 

Eine Freigabe des Betriebs kann erfolgen, wenn entweder regelmäßig Nasentupfer entnommen wurden oder eine Quarantäne von bis zu 28 Tagen nach dem letzten Fiebertag vergangen ist.  

 

Prophylaxe

Die Impfung stellt die wichtigste vorbeugende Maßnahme dar, um einer Infektion mit EHV 1 und ihren Folgen vorzubeugen. Die Impfung soll die Virusausscheidung im Pferdebestand senken. Eine Impfung kann Infektionen oder den Ausbruch von Krankheitssymptomen NICHT verhindern, da geimpfte Tiere aber weniger Viren ausscheiden, wird das Risiko der Krankheitsübertragung gesenkt und Infektionsketten unterbrochen. Nur wenn alle im Bestand geimpft sind, gibt es eine reduzierte Virusausscheidung. 

Weitere Informationen

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Kommentare: 1
  • #1

    Ina (Samstag, 15 Oktober 2022 09:24)

    Vielen Dank für die Aufklärung;)
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