Eine Geburt beim Pferd, auch Fohlengeburt genannt, ist ein aufregendes und wichtiges Ereignis im Leben eines Züchters und seines Pferdes. Der Ablauf einer Geburt beim Pferd kann jedoch auch kompliziert sein und erfordert manchmal eine schnelle Intervention eines Tierarztes.
Als Pferdebesitzer gibt es einige wichtige Dinge, die man bei einer Fohlengeburt beachten sollte. Hier sind einige Tipps:
Vorbereitung
Stellen Sie sicher, dass Sie gut vorbereitet sind, bevor die Geburt beginnt. Das bedeutet, dass Sie die notwendige Ausrüstung wie saubere Handtücher, sauberes Wasser, sterile Handschuhe, eine Taschenlampe und eine Jodlösung zur Desinfektion des Nabels bereithalten.
Beobachtung
In den Tagen vor der Geburt wird Ihre Stute Anzeichen von Veränderungen zeigen. Beobachten Sie ihre Körperhaltung und ihr Verhalten. Sollten Sie Harztropfen am Euter vorfinden wissen Sie, dass die Geburt unmittelbar bevor steht.
Geburt
Während der Geburt sollten Sie den Fortschritt genau beobachten und sicherstellen, dass alles normal verläuft und die Stute dabei aber nicht stören. Die Geburt kann in 3 Phasen unterteilt werden
1. Eröffnungsphase
Diese Phase beginnt, wenn die Gebärmutter des Pferdes kontrahiert. Die Stute kann nervös werden, schwitzen und auf den Boden treten. Die Gebärmutter öffnet sich und die Fruchtblase platzt. Durch die Wehen wird das Fohlen in Richtung Geburtskanal gedrückt. Die Zeitdauer dieser Phase liegt bei ein bis vier Stunden.
2. Austreibungsphase
Sobald der Muttermund vollständig geöffnet ist, folgt die Austreibungsphase. Die Stute beginnt zu pressen und das Fohlen bewegt sich durch den Geburtskanal. Der Kopf des Fohlens kommt zuerst aus der Vagina und dann folgen die Vorderbeine. Diese Phase dauert normalerweise zwischen 20 Minuten und einer Stunde.
3. Nachgeburtsphase
Nach der Geburt des Fohlens kommt in der Regel von selbst und innerhalb von ein bis drei Stunden die Nachgeburt – auch Plazenta genannt – aus der Stute. Sollte die Nachgeburt nicht innerhalb von drei Stunden vollständig ausgeschieden werden, ist ein Tierarzt umgehend anzurufen.
Kontrolle
Sobald das Fohlen geboren ist, sollten Sie sicherstellen, dass es atmet. Desinfizieren Sie die Nabelschnur mittels Jodlösung. Stellen Sie zudem (ggf. unterstützend) sicher, dass das Fohlen genügend Kolostrum erhält. Auch eine Babyflasche kann hierzu geeignet sein.
Komplikationen
Leider kann es vor, während und nach der Geburt zu Problemen kommen. Komplikationen können sein: Probleme bei der Eröffnung des Muttermundes, Fehlstellung des Fohlens, Verzögerung bei der Austreibungsphase oder nicht vollständige Ablösung der Plazenta. In jedem dieser Fälle ist die umgehende tierärztliche Versorgung notwendig.
Insgesamt sollten Sie sich bei einer Fohlengeburt gut vorbereiten und während des Prozesses wachsam sein. Eine erfolgreiche Geburt ist eine Teamarbeit zwischen Züchter, dem Tierarzt und dem Pferd. Wenn Sie sich unsicher fühlen und Sie denken, dass etwas nicht stimmt, zögern Sie nicht einen Tierarzt oder eine Tierklinik zu rufen.
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